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Neben der Komplexitätsreduktion ist das aktive Nutzen der sich derzeit bietenden Chancen sehr wichtig. Die Komplexität reduzieren und das Kerngeschäft optimieren reichen allein nicht mehr aus. Noch mehr Kontrolle ist menschlich nachvollziehbar, jedoch chancentötend, sagt Dr. Dirk Weiss.. Um schnell und flexibel Chancen zu erkennen, ist die Beidhändigkeit (exploit und explore) in Unternehmensentscheidungen noch wichtiger als je zuvor.

Die digitale Transformation ist der Schlüssel für jedes Unternehmen, genau dies zu schaffen, stellt Dr. Dirk Weiss fest: Höhere Effizienz und Wachstum zu erzielen und gleichzeitig die eigene nachhaltige Transformation hin zu Net-Zero zu schaffen. Neue Technologien bieten die Chance, die tägliche Arbeitsweisen, Industrieprozesse und ganze Wertschöpfungsketten neu aufzustellen.

Laut einer Studie von Accenture werden Unternehmen, die digitale und nachhaltige Transformation integrativ umsetzen, mit 2,5-fach höherer Wahrscheinlichkeit zu den leistungsstärksten Unternehmen von morgen gehören.

Das klingt sehr gut: Doch wie kann es funktionieren? Wir möchten vier Handlungsfelder und konkrete Beispiele aus unserer Projektarbeit mit Ihnen teilen:

  1. Prozessoptimierung

Wir fangen einmal klassisch an: Als erstes stehen Automatisierungs- und Optimierungsansätze von bestehenden Arbeitsprozessen. Smart Analytics und der real-time Zugriff auf handlungsrelevante Daten und Erkenntnisse erlauben es Teams, zum Beispiel Künstliche Intelligenz (KI) in den Aktivitäten in ihren Industrieprozessen zu nutzen, um den CO2-Ausstoß und den Energieverbrauch zu minimieren.

Im Produktionsbetrieb reduzieren Digital Twins und Predictive Maintenance-Ansätze Ausfallzeiten und verbessern die Qualität. Projekte in der industriellen Fertigung beweisen, dass durch KI-gestützte Entscheidungen in Produktionsprozessen 30% weniger CO2-Emsission, 30% geringere Energieverbrauch, 25% reduzierte Wassernutzung und 95% weniger Papierverbrauch realisiert werden können.

  1. Integrative, neue Geschäftsmodelle

Neue Geschäftsmodelle, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind und durch Technologie ermöglich werden, sind zu fördern – Vorreiter planen, dass diese fast 80% der Einnahmen in den nächsten drei bis fünf Jahren ausmachen. Dafür sind Investitionen in Innovationen und deren Prozesse erforderlich. Das Schaffen flexibler Strukturen zur Exploration ist die Basis, indem unternehmerisch denkende Mitarbeiter die Werkzeuge selbstgesteuerter Führung an die Hand bekommen. Diese Beidhändigkeit ist essentiell, um die Ziele der „Zwillings-Transformation“ auch zu erreichen. Vor allem das Integrieren des Konzeptes der Circular Economy in Produkt- und Serviceentwicklung trägt hierbei den Zielen einer digitalen und grünen Transformation Rechnung.

In der Konsumgüterindustrie wird dieser Ansatz bereits erfolgreich verprobt. Beispielsweise durch Refill-Konzepte verknüpft mit Kundenbindungsprogammen, weiß Carolin Griese-Michels von ihren Klienten. Das nachhaltige Handeln lässt den Konsumenten großzügiger werden, Kundendaten „preiszugeben“ und aufgrund der Daten mit dem Unternehmen immer wieder in Interaktion zu treten.

  1. Mehr Eigenverantwortung und integratives Monitoring

Den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, ist für Carsten Vogler das Wichtigste bei jeder Transformation. KPIs müssen dafür über rein finanzielle Ergebnisse hinausgehen und die Aktivitäten der digitalen und nachhaltigen Transformation verzahnen. Vorreiter, auch in Deutschland, beziehen Kennzahlen in die monetäre und nicht-monetäre Incentivierung mit ein, so Carsten Vogler. Sehr spannend ist auch, dass die Befähigung von Top-Führungskräften in Bezug auf Nachhaltigkeit und Chancen durch Digitalisierung von einzelnen Unternehmen bereits verzahnt wird. Top-Führungskräfte werden zeitlich entlastet und die Beidhändigkeit in Bezug auf Optimieren und Exploration in Bezug auf die zwei Top-Themen verprobt, so Carolin Griese-Michels. Nur durch Wissen und Anwendungsfähigkeit können die Möglichkeiten der Technologien wirklich von den Menschen im Unternehmen ausgeschöpft werden.

  1. Gestaltung von Wertschöpfungsketten

Enges Einbeziehen von Partnern erlauben es, nachhaltige Produktlebenszyklen aufzubauen. Zulieferer und Logistikpartner werden aktiv eingebunden und erarbeiten gemeinsame Lösungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Wertschöpfungskette. Dieser Ansatz kann bis zum Ersetzen physischer Wertschöpfungsketten durch 3D-Druck ausweitetet werden. Luxusmarken wie Chloé haben bereits digitale IDs für ihre Produkte eingeführt, um die Lieferketten zu verfolgen und auch den Konsumenten Transparenz über deren Produkte zu ermöglichen.

Ein Abweichen von ausgetretenen strategischen und operativen Pfaden ist erforderlich, um das eigene Unternehmen erfolgreich nachhaltig zu transformieren. Diese “ Zwillings-Transformation“ erfordert das Engagement für fortschrittliche Technologien und ein Umfeld für Innovationen, um nachhaltige Lösungen zu ermöglichen.

Wir sind bereit, Ihnen hierbei zu helfen.